Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration
Mit der Aufstockungsstichprobe im Jahr 2019 hat das Ministerium für Arbeit, Soziales und Integration zum drittel Mal eine Beschäftigtenbefragung für das Land Sachsen-Anhalt in Auftrag gegeben. Die Auswertungen ermöglichen einen systematischen Vergleich der Arbeitsqualität aus "Beschäftigtensicht" mit dem Jahr 2014 und teilweise auch mit dem Jahr 2011. Die Analyse zeigt, dass sich die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten etwas verbessert haben - sowohl bei den Ressourcen als auch im Teilbereich Belastungen sowie Einkommen und Sicherheit. Im Vergleich mit den ostdeutschen Bundesländern bzw. mit Westdeutschland sind dennoch Handlungsbedarfe zu erkennen. So berichten die Beschäftigen in Sachsen-Anhalt u. a. über eine hohe Arbeitsintensität und bewerten ihr Einkommen häufig als nicht leistungsgerecht.
Die Ergebnisse zeigen, dass der Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt von einem weit verbreiteten Niedriglohnbereich (28 Prozent der Beschäftigten erhalten weniger als 1500 Euro Brutto) sowie Nachtarbeit, schwerer köperlicher Tätigkeit und widrigen Umweltbedingungen geprägt ist.
Der Vergleich zwischen den Jahren 2011 und 2014 macht deutlich, dass der Anteil derjenigen, die mit ihrem Einkommen "gut auskommen" können, von 55 auf 51 Prozent gesunken ist. Auch der Anteil derjenigen, die ihr Einkommen als angemessen bewerten, ist zurückgegangen. Die prekäre Einkommenssituation spiegelt sich auch in den Erwartungen an die spätere Rente wieder: vier von fünf Beschäftigten befürchten, dass die späteren Rente nicht ausreichen wird. Erschwerend kommt hinzu, dass zwei von drei Beschäftigten, aufgrund der Arbeitsbedingungen, nicht davon ausgehen, dass sie ihre aktuelle Tätigkeit bis zum Rentenalter ausüben können.
Weitere Vergleiche können der Kurz- und Langfassung, die hier heruntergeladen werden können, entnommen werden.