Deutscher Gewerkschaftsbund

Gute Arbeit im Handwerk?

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DGB-Index Gute Arbeit

Die Befragung von knapp 800 Beschäftigten in Handwerksbetrieben verdeutlicht Ansatzpunkte für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Ein wichtiger Aspekt ist die Entlohnung, die von knapp der Hälfte der Befragten als nicht leistungsgerecht eingeschätzt wird. Damit geht eine überwiegend skeptische Einschätzung der später einmal zu erwartenden gesetzlichen Rente einher. Fast 80 Prozent gehen davon aus, das ihre Rente gar nicht oder gerade so zum Leben reichen wird.

Ebenfalls ein zentrales Thema der Arbeitsbedingungen im Handwerk sind die hohen körperlichen Belastungen. Knappp zwei Drittel der Befragten geben an, dass sie häufig in ungünstigen Körperhaltungen (wie z.B. im Knien oder Hocken) arbeiten und bei der Arbeit Lärm oder lauten Geräuschen ausgesetzt sind. Auch schweres Heben oder Tragen ist im Handwerk weit verbreitet. Die körperlichen Anforderungen im Handwerk sind ein wichtiger Grund dafür, dass lediglich die Hälfte der Befragten davon ausgeht, ihre Arbeit bis zum gesetzlichen Rentenenalter ausüben zu können.

Weitere Ansatzpunkte für eine bessere Arbeitsqualität im Handwerk sind die häufig fehlenden Möglichkeiten, sich bei der Arbeit weiterzuqualifizieren (mehr als die Hälfte der Befragten erhält keine ausreichenden Weiterbildungsangebote), sowie die eingeschränkte Arbeitszeitsouveränität (60 Prozent haben kaum Einfluss auf die Gestaltung ihrer Arbeitszeit).

Mit Blick auf das Thema Fachkräftesicherung zeigt sich im Handwerk ein sehr deutlicher Zusammenhang: Je schlechter Beschäftigte die Arbeitsbedingungen in ihrem Betrieb bewerten, desto eher denken sie über einen Arbeitgeberwechsel nach: Bei guten Arbeitsbedingungen wollen nur drei Prozent wechseln, bei schlechter Arbeit wünschen sich mehr als die Hälfte (53 Prozent) einen anderen Arbeitgeber.

 

 


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