Deutscher Gewerkschaftsbund

Was kann der Index leisten?

Der DGB-Index Gute Arbeit

Der DGB-Index Gute Arbeit betreibt Arbeitsweltberichterstattung aus Sicht der Beschäftigten. Auf der Basis repräsentativer jährlicher Beschäftigtenbefragungen wird die Qualität der Arbeit ermittelt. Neben dem Index-Wert, mit dem eine allgemeine Aussage über die Arbeitsqualität in Deutschland getroffen wird, werden verschiedene Qualitätskriterien und ausgewählte Einzelaspekte der Arbeitssituation analysiert. So können positive, entwicklungsfördernde Arbeitsbedingungen ebenso identifiziert werden, wie belastende und potenziell gesundheitsschädliche Verhältnisse.

Mit den Ergebnissen des DGB-Index Gute Arbeit wird das Thema Arbeitsqualität in die öffentliche Debatte getragen. Die Daten ermöglichen es, Handlungsfelder für die betriebliche, tarifliche und politische Gestaltung von Arbeitsbedingungen zu benennen. Ein Beispiel sind die im Index abgebildeten anhaltend hohen psychischen Belastungen, denen viele Beschäftigte ausgesetzt sind. Mittel- bis langfristig bedeuten sie ein erhöhtes Erkrankungsrisiko für die Betroffenen. Hier bedarf es z.B. der stärkeren Berücksichtigung psychischer Gefährdungslagen im Arbeitsschutz.

 

Die bundesweite Repräsentativerhebung

Der DGB-Index Gute Arbeit wird einmal jährlich als bundesweite Repräsentativerhebung durchgeführt. In einer telefonischen Befragung werden auf Basis einer Zufallsstichprobe zwischen 4.000 und 6.000 abhängig Beschäftigte hinsichtlich ihrer Arbeitsbedingungen sowie ihrer subjektiven Belastungssituation interviewt. Befragt werden Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aller Branchen, Einkommensklassen, Regionen, Betriebsgrößen, Beschäftigungsverhältnisse und Altersgruppen, gewerkschaftlich Organisierte wie Nicht-Mitglieder. Die Umfrageergebnisse und die Indexwerte, die durch ein arbeitswissenschaftlich fundiertes Verfahren ermittelt werden, sind repräsentativ für das Urteil der Arbeitnehmerschaft in Deutschland.

Die Auswertung der Daten resultiert einerseits in einem bundesdurchschnittlichen Gesamtindex der Arbeitsqualität, der zwischen 0 und 100 Punkten liegt. Die Fülle der ermittelten Daten macht es andererseits möglich, differenzierte Analysen zu Teilgebieten der Arbeitsqualität vorzunehmen. So werden die Bewertungen der Beschäftigten zu den drei Teilindices „Ressourcen“, „Belastungen“ sowie „Einkommen & Sicherheit“ ebenso abgebildet, wie die Urteile über die elf Kriterien der Arbeitsqualität. Die Auswertung von Einzelfragen und die Analyse der Zusammenhänge zwischen verschiedenen Variablen führen zu aufschlussreichen Ergebnissen. Unterschiede in der Arbeitsqualität zwischen verschiedenen Branchen und Berufsgruppen können ebenso aufgezeigt werden, altersspezifische Merkmale der Arbeitsbedingungen. Neben den 42 indexbildenden Fragen umfasst die jährliche Repräsentativerhebung weitere Items, die z.T. jährlich neu in den Fragebogen aufgenommen werden. So werden aktuelle Entwicklungen in der Arbeitswelt berücksichtigt und Themenschwerpunkte gebildet, die eine vertiefende Analyse ermöglichen.

Die Ergebnisse der jährlichen Repräsentativerhebung des DGB-Index Gute Arbeit werden regelmäßig veröffentlicht. Die Publikationen stehen als PDF-Datei zum Download bereit oder können als Papierversion bestellt werden.

 

Länder- und Sondererhebungen

In einer Reihe von Bundesländern wird der DGB-Index Gute Arbeit als Instrument einer länderspezifischen Arbeitsberichterstattung verwendet. Ländererhebungen, die auf einer erweiterten Stichprobe der Beschäftigten des jeweiligen Bundeslandes beruhen, ermöglichen präzise Aussagen über die Arbeitsbedingungen vor Ort. Landesregierungen und andere landespolitische Akteure werden damit in die Lage versetzt, Handlungsfelder zu identifizieren und Programme zur Verbesserung von Arbeitsqualität zu entwickeln. Auftraggeber für Ländererhebungen sind in der Regel Landesregierungen oder andere landespolitische Akteure.

Sondererhebungen und –auswertungen können z.B. für bestimmte Branchen oder Beschäftigtengruppen durchgeführt werden, für die eine spezifische Analyse der Arbeitsbedingungen gewünscht wird.

Kontaktieren Sie uns, wenn Sie Interesse an einer Länder- oder Sondererhebung des DGB-Index Gute Arbeit haben. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

 

Betriebliche Anwendung

Außerdem kann der Index mit Mitarbeiterbefragungen in Unternehmen, Organisationen und öffentlichen Verwaltungen auch auf betrieblicher Ebene eingesetzt werden. Weitere Informationen erhalten Sie hier: Der Index im Betrieb

 


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Der In­dex im Be­trieb
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Der DGB-Index Gute Arbeit liefert auch auf der betrieblichen Ebene Kennzahlen zur Qualität der Arbeitsbedingungen. Grundlage sind Mitarbeiterbefragungen in Unternehmen, Organisationen und öffentlichen Verwaltungen. Die Ergebnisse einer betrieblichen Befragung mit dem DGB-Index liefern Erkenntnisse über Stärken und Schwächen der Arbeitsorganisation und der Arbeitsbedingungen.
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